Selbsttönendes Helmvisier: Innovation oder Spielerei?
Seit vielen, vielen Jahren fahre ich Motorrad. Ich liebe es. Ich bin Schönwetterfahrer. Für mich gibt es kaum etwas Besseres als mit dem Zweirad, bei herrlichen warmen Temperaturen und Sonnenschein, meinem Hobby nachzugehen. Egal ob durch den Harz oder das Weserbergland, im Sauerland oder in den Dolomiten – Motorrad fahren ist mein Leben.
Wenn es jedoch eine Sache gibt, die ich als wirklich störend empfinde, dann ist es bei der Kurvenhatz von der Sonne geblendet zu werden und im Blindflug über die Landstraße zu fliegen. Klappt man im vierrädrigen KFZ einfach die Sonnenblende runter, hat sich das Problem größtenteils erledigt. Beim Zweirad funktioniert das nicht. Um das Problem zu lösen, habe ich über die Jahre hinweg verschiedene Integralhelme getestet und dabei die verfügbare Bandbreite der Hersteller im Sachen Zubehör stets voll ausgenutzt. Vom Standardmodell – getragen mit und ohne Sonnenbrille -, zur integrierten Sonnenblende, zum getönten Visier. Irgendwas störte mich immer. Ohne Sonnenbrille blendete die Sonne dauerhaft. Mit Sonnenbrille gab es bei Wald- oder Tunnelstücken Probleme. Mal schnell die Brille abnehmen geht auch nicht. Also griff ich zu einem Modell mit integrierter Sonnenblende. Das löste zwar das Problem mit den Wald- und Tunnelfahrten, jedoch war die Sonnenblende häufig verschmiert, hakte beim rauf- oder runterklappen oder war einfach zu dunkel wenn die Sonne mal von einer Wolke verdeckt wurde.
Anfang des Jahres kaufte ich mir den Shoei NXR Helm. Diesmal mit einem leicht getönten Visier, in der Hoffnung hier einen guten Mittelweg zu finden. Die ersten Ausfahrten mit dem neuen Helm im März waren durchweg positiv. Doch einige Wochen später, als es auf den Hochsommer zu ging, war mir das Visier zu hell. Ich wurde wieder geblendet. Auf meiner Suche nach einer weiteren Alternative, stieß ich auf ein neues Produkt von Shoei für meinen NXR und den X-Spirit III. Das Shoei CWR-1 Photocromic. Ein selbsttönendes Helmvisier, das je nach Stärke des Umgebungslichts seinen Farbton anpasst. Bei wenig UV-Einstrahlung ist das Visier komplett klar und färbt sich dunkler je stärker die UV-Strahlen sind. Bei strahlendem Sonnenschein ist es dann fast komplett schwarz. Klingt in der Theorie super – doch ob das auch in der Praxis funktioniert? Das musste ich ausprobieren.
Zwei Tage später stand der Paketbote vor der Tür und das Visier war schnell montiert. Wie erwartet war das Visier komplett klar und ich war gespannt wie es sich bei Sonnenlicht verhält.
Ein erster Test zeigte: Für eine komplette Färbung von klar zu komplett dunkel benötigt das Visier etwa 60 Sekunden. Nur ein paar Sekunden länger dauert es in umgekehrter Richtung.
Interessanter ist aber natürlich das Verhalten im realen Straßenverkehr. Nach unzähligen Touren durch Deutschland, Norditalien und Österreich kann ich sagen: Das selbsttönende Helmvisier CWR-1 Photocromic hält was es verspricht. Meine anfängliche Skepsis, wie es sich bei schnellen Lichtwechseln verhält, verflog schnell. Wer die Dolomiten und die unzähligen unbeleuchteten Tunnel auf den Pässen kennt, weiß wovon ich spreche. Auf dem Pass strahlender Sonnenschein, im Tunnel stockduster. Die erste Einfahrt erfolgte unter großer Spannung. Doch das Visier senkt innerhalb weniger Sekunden die Tönung soweit ab, dass eine Durchfahrt problemlos möglich ist ohne das Visier zu öffnen. So soll es sein!
Mit dem selbsttönenden Visier habe ich zu jeder Tages- und Nachtzeit, ob bewölkt oder sonnig den vollen Durchblick. Ein langanhaltendes, durchaus störendes Problem, wurde gelöst. Für mich wird es keinen Helm mehr ohne dieses Feature geben. Danke Shoei für diese Innovation.
Preis: 129,95 €
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[…] dank Senas patentierter Advanced Noise Control auch aktiv unterdrückt. Im Vergleich mit unserem Shoei NXR oder auch dem X-Lite X-803 ist der Geräuschpegel subjektiv trotzdem höher. Das gesamte Innenleben […]