Im Test: Held Rainblock Motorrad Regenkombi
Jeder Motorradfahrer kennt es, den plötzlichen Regen auf einer eigentlich sonnigen Ausfahrt. Die Sonne scheint und am Himmel bilden sich dunkle Gewitterwolken. Die geplante Route führt genau ins graue. Doch was tun? Jetzt schon die Motorrad Regenkombi überwerfen oder die Route umplanen? Eine Entscheidung muss her. Wer nicht über ein Kommunikationsheadset, wie das Sena 30K aus unserem Test, verfügt, muss erst einmal anhalten und sich in der Gruppe besprechen. Bevor man zu einem Ergebnis kommt fallen die ersten Tropfen und schwupps, schon ist man nass.
Doch bevor es so weit kommt, sollte man sich für die richtige wasserabweisende Kleidung entscheiden. Da das Regenzeug über die eigene Motorradkleidung passen muss, ist es mit der alltags Regenschutzkleidung nicht getan. Das haben auch die Hersteller von Motorradbekleidung erkannt und haben speziell für Motorradfahrer entwickelte Varianten auf den Markt gebracht.
Da sich vollprotektierte Rennleder jedoch erheblich von lässiger Cruiserklamotte unterscheidet, bedarf es ganz besonderer Entwicklungsarbeit, körpernahe Passform mit Tragekomfort sowie guter Handhabung beim An- und Ausziehen unter einen Hut zu bekommen. Oftmals können die Produktentwickler, bei anvisierten Verkaufspreisen von unter 100 Euro, bei den angebotenen Regenkombis nur auf einfache Polyester- oder Polyamidstoffe mit luftundurchlässigen Beschichtungen zurückgreifen. Das bedeutet: Innen schweißnass und außen flattert es wie verrückt, wenn man mal am Kabel zieht.
Nicht so bei Held, denn die haben mit Ihrem Zweiteiler „Rainblock“ eine sportliche Regenjacke und –hose produziert, die aus zwei Lagen atmungsaktivem, wasserdichten Stretch-Material besteht und so für extra guten Nässeschutz sorgt. Die Motorrad Regenkombi kann durch die Clip-in Funktion mit allen dafür gekennzeichneten Produkten aus dem Held Portfolio kombiniert werden und durch die spezielle „over&under“ Technologie ist ein Tragen sowohl über als auch unter der eigenen Motorradbekleidung möglich. Hier besteht also die Möglichkeit, die atmungsaktiven Klamotten nicht nur als Regenschutz zu verwenden, sondern eben auch unter der eigentlichen Motorradausrüstung als Windschutz, ideal bei trockenen, aber kühlen Temperaturen im Frühling und Herbst oder beim Erklimmen von Passstraßen in den Bergen, wo häufig extreme Temperaturunterschiede vom Tal zur Passhöhe herrschen und der Wind am Gipfel ordentlich pfeift.
Held hat uns für unseren Test neben dem Zweiteiler Rainblock Top (Jacke) und der Rainblock Base (Hose) auch den passenden Regenschutz für die Füße und Hände mitgeschickt. Die Überzieh-Handschuhe Rain Skin Pro, die ebenfalls atmungsaktiv, wasser- und winddicht sind, sowie die Regenüberschuhe Boot Skin Long (auch 100% wasserdicht), lagen mit im Paket. Neben der Langschaft-Variante des Boot Skin für Motorradstiefel, gibt es auch eine Version für normale Schuhe, den Boot Skin Short. Bei den Rain Skin Pro Überzieh-Handschuhen sollte man darauf achten, dass man diese nur über normale 5-Finger Handschuhe ziehen kann. Wer also einen Handschuh mit Fingerbrücke, wie z.B. den Held Titan Evo, hat, der benötigt hier eine Alternative.
Wir haben uns bei bestem Regenwetter 😉 samt Held-Regenschutz über unserer Alpinestars-Zweiteiler-Lederkombi auf den Weg in den Harz gemacht. Das An- und Ausziehen der Hose klappt dank längs zu öffnender Beine kinderleicht, auch das Überstreifen der Überschuhe und der Jacke gehen schnell von der Hand. Sitzt man dann damit auf dem Bike, ist eins ist auf jeden Fall sicher: Wer die Regenschutzkleidung für Motorradfahrer in neongelb bestellt hat, wird auch bei schlechtem, diesigem Wetter auf jeden Fall schnell erkannt.
Wir haben Jacke und Hose auf Empfehlung von Held in 3XL bekommen. Mit 1,92cm Körpergröße und etwa 100 Kilo, sowie Lederkombi in 56 sitzt der Wetterschutzanzug in der Größe leider etwas locker. Eine Nummer kleiner wäre sicher passender gewesen. Die Jacke flattert ab Tempo 130 spürbar im Wind. Trotzdem sind wir vom Produkt begeistert. Nach knapp 3 Stunden Fahrt durch den Regen ist die Kombi beim nächsten Stopp komplett trocken. Auch die Stiefel sind ohne Wassereinbruch durch die Wasserhatz gekommen. Trotz oder gerade wegen des atmungsaktiven Materials ist der Windschutz ebenfalls exzellent -es herrscht stets ein angenehmes Wohlfühlklima beim Fahren.
Die Reinigung erfolgt kinderleicht mit einem feuchten Tuch. Jeglicher Schmutz lässt sich damit in sekundenschnelle einfach abwischen und im Anschluss kann die Regenkombi wieder in die mitgelieferte Tasche eingepackt werden. Durch das minimale Packmaß lässt sich die Wetterschutzkleidung prima unter der (Sozius-)Sitzbank verstauen. Fertig für die nächste Ausfahrt.
Wer trocken und warm durch die Motorradsaison kommen möchte, ist bei dem wechselhaften Wetter in unseren Breitengraden mit diesem Set bestens beraten. Held bietet mit der Rainblock Motorrad Regenkombi und dem passenden Schutz für Stiefel und Handschuhe (Rain Skin Pro und Boot Skin) ein tolles Paket, dass zuverlässig gegen Wind und Wasser schützt und ganz klar in der Oberklasse spielt – auch preislich. Die atmungsaktive und dehnbare Außenhaut samt abgeklebter Nähte und exzellenter Verarbeitung sowie dem sehr kleinen Packmaß rechtfertigen unserer Meinung nach aber durchaus den aufgerufenen Kurs.
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Leider kann ich die im Test gezeigten Ergebnisse nicht bestätigen. Bei meiner Reise (20Tage) durch Schottland, hatte ich einige Möglichkeiten die Jacke zu testen. Entweder ist sie ist nicht dicht, oder das atmungsaktive Material funktioniert nicht. Selbst nach kürzesten Regenfällen, waren die Arme innen vollständig durchnässt. Vielleicht habe ich ein Montagsmodel mit Materialfehler erhalten. Kann passieren… aber ich bin bis jetzt jedenfalls sehr enttäuscht von der Qualität.