X-Lite X-803 Ultra Carbon Motorradhelm im Test
Bereits im Herbst des letzten Jahres wurde er offiziell vorgestellt, jetzt ist er, pünktlich zur neuen Motorradsaison, im Handel verfügbar. Die Rede ist vom X-Lite X-803.
Die italienischen Helmdesigner aus Bergamo haben den X-803 von Grund auf neu entwickelt und uns die Ultra Carbon MotoGP Edition zum Testen geschickt.
Mit seinen Vorgängern (X-802R, X-802RR) ist fast nur noch der Name gemeinsam. Zum ersten Mal hat X-Lite einen Helm vollständig im Windkanal getestet. Ergebnis sind diverse Anpassungen an der Helmschale sowie aerodynamische Anpassungen mit ausziehbarem „Heckspoiler“. Die Schale wirkt etwas höher und weiter nach vorne gezogen.
Dass der Eindruck nicht täuscht, merkt man beim ersten Aufsetzen sofort, wenn man den Vorgänger kennt. Deutlich mehr Platz im Kinnbereich verhindert nun ein Anstoßen des Kinns oder der Lippen am Frontteil, was beim X-802 häufig der Fall war.
Auch ist das nochmals erweiterte Gesichtsfeld rechts und links sofort wahrzunehmen. Zwar ist das Blickfeld von der Größe noch nicht ganz auf dem Niveau wie es z.B. beim Shoei NXR ist, der Fortschritt ist trotzdem deutlich und sehr angenehm.
Auch die Helmöffnung wurde überarbeitet, Sie ist etwas enger geworden, sodass man nicht mehr ganz so lockerleicht hineinschlüpfen kann. Um den Helm im Falle des Falles trotzdem einfach und schnell vom Kopf abziehen zu können, wurde dem 803er das neue Nolan Emergency Release System – kurz NERS – bei dem die Wangenposter an zwei kleinen roten Riemen einzeln herausgezogen werden können, verpasst. NERS wurde im Motorsport zusammen mit den Fahrern der MotoGP und SBK entwickelt, wo ein solches System Pflicht ist.
X-Lite verspricht bei ihrem neuen Flaggschiff, den es wie immer in vielen Dekors und Race-Replicas und ausschließlich mit Doppel-D Verschluss gibt, eine deutlich verbesserte Aerodynamik. Neben dem bereits erwähnten, ausziehbaren Heckspoiler, der auf schnellen Geraden zur Stabilisierung des Kopfes beiträgt, wurde auch der Luftstrom der in den Helm gelangt, optimiert. Freilich keine Paradedisziplin des Vorgängers.
Nun wird der Kinnbereich angenehm mit frischer Luft versorgt und gleichzeitig der gesamte Kopf bei geöffneten Klappen gekühlt. Da die Lufteinlässe, die sich auch während der Fahrt einfach verstellen lassen, so gut in die Aerodynamik integriert wurden, bleibt es trotz der deutlich besseren Belüftung angenehm ruhig in der Mütze. Auch die Visier-Mechanik und die Verwendung von Pinlock gegen das Beschlagen sind weiterhin auf Top Niveau. Im Zubehör bietet X-Lite auch eine 2D-Visier-Version für die Anwendung von Abreisvisieren an.
Neben den äußeren Optimierungen haben die Italiener auch beim Innenleben Hand angelegt. Das Innenfutter ist deutlich weicher und optisch ansprechender geworden. Weiterhin setzt man auf die exklusive „Carbon Fitting“-Technologie. Die verarbeiteten Aktivkohlefasern die ohne weitere Behandlung besonders atmungsaktiv, vollkommen natürlich, antibakteriell und antistatisch sind, tragen sich selbst bei starker Schweißbildung sehr angenehm.
Für Biker die den Helm zum Großteil auf der Straße fahren möchten und hier ggf. auf ein Bluetooth oder Mesh-Headset setzen, wie z.B. das Sena 30K aus unserem Test, sei gesagt, dass der Helm leider keine Aussparungen für Lautsprecher hat, sodass diese nicht verbaut werden können.
Insgesamt ist der X-803 ein würdiger Nachfolger, der insbesondere in Punkto Belüftung, Geräusch und Passform punkten kann. Optisch bietet X-lite ihn in unzähligen Varianten an, sodass hier für jeden Geschmack was dabei ist. Ab 459,99 Euro bekommt man einen Premium-Helm für den harten Rennstreckeneinsatz aber auch für gemütliche Runden auf der Landstraße. Wer 70 Euro mehr ausgeben möchte, der kann dadurch 65 Gramm mit der Ultra-Carbon-Variante einsparen (1150g statt 1215g in Größe M) und sich einen optischen Leckerbissen aufsetzten.
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Hallo,
zum Thema Intercom: kann man die Lautsprecher nicht in die Aussparungen für Ohren einsetzen? Es gibt zwar keine Aussparungen im Helm, aber in den Polstern? Wirklich unmöglich? Hat’s jemand probiert?
Habe es mit dem 803 Ultra Carbon und dem Cardo Freecom 1+ ausbprobiert, mit Klebeplatte (für das Cardo) funktioniert die Installation astrein
Ich nutze das Sena 30K in meinem Helm xlite 803 ohne irgendwelche Probleme. Die Installation war super einfach.
Schöner Bericht! Danke für die Infos 🙂
Hallo,
Kann man ein Headset jetzt ohne Probleme installieren oder nicht? Wenn es trotz fehlender Aussparungen funktioniert, wäre das in dem Test schon erwähnenswert gewesen. Finde diese Tatsache entscheidend für einen Kauf.
Zum Thema Sena 30K:
Ist das Headset kompatibel mit dem Nolan N-com System? Danke für Antworten.
Für das N-Com System kann ich leider nichts sagen, allerdings hat mein X-Lite 803 (Ultra Carbon) Aussparungen für Lautsprecher welche sogar mit Klett hinterlegt sind. Ich wage zu bezweifeln, dass sich eine Halterung zwischen Helmschale und Bodenplatte schieben lässt, allerdings sollte eine Installation mit einer Klebeplatte Problemlos sein.
Die Kabel und Lautsprecher vom Cardo Freecom 1+ passen in den Helm
Es gibt im X-803 keine Vertiefungen in der Helmschale, so wie das bei anderen Helmen der Fall ist. Natürlich ist der Bereich um die Ohren im Polster ausgespart und man kann auch mit Klett Lautsprecher an dieser Stelle befestigen. Man bekommt auch den Akku & die Bedieneinheit eines Cardo Packtalk slim / SmartH hinten bzw an der Seite ohne Klebepads befestigt. Funktoniert.
Allerdings: Ich habe keine Lautsprecher gefunden, die mir nicht auf die Ohren drücken und dann doch nerven. Ich trage meistens auch Ohrstöpsel von Alpine und dann wirds erst richtig nervig weil dann die Lautsprecher auf die Filter drücken. Das ist also absolut eine Frage der individuellen Kopfform ob das mit Lautsprechern funktioniert oder eben nicht.