11 Jahre Held Phantom – Es folgt: Held Titan Evo
Viele Produkte die heutzutage neu auf den Markt kommen, sind für eine kurze Verweildauer beim Kunden gedacht. Hat man sich früher einen Fernseher angeschafft, war das eine Anschaffung für einen ganzen Lebensabschnitt. Gut und gerne 10 oder 15 Jahre ist man mit einem Gerät ausgekommen. Und viele Geräte laufen auch weitere 10 Jahre später noch. Heutzutage ist die Entwicklung und die Qualität der Geräte so schnelllebig, dass man sich eigentlich alle 2-3 Jahre nach einem neuen Gerät umschauen muss. Ähnlich wie bei den Smartphones. Jahr für Jahr bringen die Hersteller neue, schnellere, größere oder noch kleinere Geräte auf den Markt. Was dieser Trend der Hersteller und einhergehend das Konsumverhalten der Kunden mit unserer Umwelt macht, das bedenken die Wenigsten.
Das Motto „wer billig kauf, kauft zweimal“ ist bei mir eigentlich immer im Hinterkopf und ich gebe mein Geld ungern für Dinge aus, die mich nur kurz in meinem Leben begleiten oder von denen ich nicht vollends überzeugt bin.
2004, im zarten Alter von 18 Jahren, habe ich meinen Motorradführerschein gemacht. Zwei Jahre später folgte der Kauf des ersten eigenen Motorrads. Eine Honda Fireblade SC57. Natürlich war auch eine entsprechende Schutzkleidung nötig. Auch wenn das Geld knapp war, so sollte es etwas Vernünftiges sein. Neben einer Dainese Lederkombi und Daytona Stiefeln wollten auch die Hände gut geschützt sein. Meine Wahl fiel auf den Held Phantom der seinerzeit Testsieger und klare Empfehlung in der Motorradszene war. Sicher war er auch die teuerste Alternative, aber sicherheitstechnisch und qualitativ gab es eigentlich keine andere Wahl.
Heute kann ich sagen, dass es eine sehr gute Entscheidung war. 11 Jahre lang und etwa 60000km hat mich der Held Phantom begleitet und das ohne irgendeine Art der Pflege.
In diesem Sommer ist der Phantom von mir gegangen. Mitten im Urlaub in Frankreich. Das Leder an den Innenseiten der Finger ist porös und teilweise sogar komplett aufgerissen, sodass die Finger ungeschützt waren und ich provisorisch Panzertape um die Finger wickeln musste.
Nach meiner Rückkehr, war meine erste Anlaufstelle bei der Suche nach einem neuen Handschuh auf Grund meiner Erfahrungen natürlich wieder bei Held. Wenn wir nun das Eingangsbeispiel des Fernsehers nochmal herbeiziehen, hätte ich den Phantom fünf, sechs oder sieben im Online-Shop erwartet. Doch Held hat sein Produkt lediglich einmal überarbeitet. Seit 2013 gibt es den Phantom 2. Ein gutes Produkt ist eben schwer zu verbessern.
Neben dem Modell Phantom gibt es bei Held seit 2009 noch das Top-Modell Titan. Die Titan Reihe, die 2015 überarbeitet wurde und seitdem „Titan Evo“ heißt, bietet zusätzlichen Schutz durch eine Fingerbrücke zwischen Klein- und Ringfinger, die bei einem Sturz das Abbiegen des kleinen Fingers verhindern soll, sowie zusätzlichen Carbon-Aramid-Kohlehybrid-Schalen an Daumenbeuge und Handkante.
Die erste Anprobe des Held Titan Evo war ein wenig ungewohnt. Der Handschuh saß, trotz gleicher Größe, viel enger und war viel steifer als mein alter Phantom. Aber dieser war natürlich über die Jahre auch einfach „ausgelutscht“ und ich erinnerte mich wieder, wie schwer ich anfangs meine Hand in den Phantom bekam. Ein Déjà -vu. Ich entschied mich also, wie damals, wieder für das Top-Modell aus dem Held-Produktportfolio.
Schon nach den ersten gefahrenen Kilometern fühlte sich das Leder warm und geschmeidig an. Es dauerte jedoch länger als gedacht bis sich der Titan an meine Hände richtig angepasst hatte und Sie sich an die harte Titanhülle auf den Handknöcheln gewöhnt haben. Seither sitzt der Handschuh allerdings wie angegossen.
Äußerlich fällt natürlich vor allem die Titanplatte auf dem Handrücken sofort auf. Getragen fühle ich jedoch, nach eben jener kurzen Angewöhnungszeit, keinen (negativen) Unterschied gegenüber dem Phantom. Hier haben die Ingenieure bei Held ganze Arbeit geleistet. Mehr Sicherheit bei gleichbleibendem Komfort. Sehr gut!
Anders als am Phantom und für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig war zudem, dass der kleine Finger und der Ringfinger über eine lederne Fingerbrücke miteinander verbunden sind. Hier brauchte ich etwas länger um mich an diese Gegebenheit anzupassen, da ich meine S1000R bisher immer nur mit Mittel- und dem Ringfinger gebremst habe. Nun wandert der kleine Finger automatisch mit. Mittlerweile habe ich mich jedoch daran gewöhnt und es hat keinerlei nachteiligen Einfluss auf mein Handling beim Bremsen oder Kuppeln. Insgesamt sitzt der Titan-Evo mittlerweile wie eine zweite Haut. Die Verarbeitungsqualität ist wie gewohnt auf höchstem Niveau und man fühlt sich bestens geschützt.
Weiterhin, eigentlich eine kleine Sache, aber eine Verbesserung die mich beim Titan-Evo besonders freut:Â Die Handgelenkschlaufe kann nicht mehr aus der Metallöse rutschen. Eine zusätzliche Kunststoff-Kappe, die fix mit der Lasche verbunden ist, verhindert dies. Danke!
Mein Fazit beginnt mit einem Wermutstropfen: Der Preis für das Leder. Für den Titan-Evo ruft Held einen Kurs von 299 Euro auf. Das ist, auch beim Blick auf die Mitbewerber, das obere Ende der Preisskala. Wenn es im Fall der Fälle jedoch meine Finger rettet, ist es mir das Wert, denn in Sachen Sicherheit hat Held mit der Titan-Serie noch einmal deutlich zugelegt und schafft so jederzeit ein gutes, sicheres Gefühl. Im Vergleich mit meinem Phantom hat sich trotz der zusätzlichen Sicherheitsfeatures in Sachen Fahrgefühl kaum etwas verändert. Der Handschuh hat eine perfekte Passform und auf die Größeneinordnung ist Verlass. Wer seine Größe kennt, kann den Held Titan Evo gefahrlos in der gleichen Größe bestellen.
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1 Response
[…] normale 5-Finger Handschuhe ziehen kann. Wer also einen Handschuh mit Fingerbrücke, wie z.B. den Held Titan Evo, hat, der benötigt hier eine […]